Kyritz an der Knatter


So heißt die Kreisstadt, des Dorfes Dannenwalde, in dem Kassi ein Teil seiner Kindheit bei den Großeltern verbracht hat.

Nach vielen Jahren der Abwesenheit haben wir uns aufgemacht und diese Gegend neu erkundet. Übernachtet haben wir in Bluhms Hotel und Restaurant am Markt - sehr zentral im kleinen Städtchen Kyritz an der Knatter.
An der Knatter? Hier gibt es gar kein Fluss oder Bachlauf, der Knatter heißt. So steht am Marktbrunnen folgender Spruch:

"Kyritz an der Knatter
- welch ein Posse -
Liegt an der Jäglitz
und nahe der Dosse.
Doch die Reisenden
tat immer verdattern
Das unaufhörliche
Mühlen-Knattern."

Kyritz liegt in der Region Ostprignitz-Ruppin im Nordwesten Brandenburgs - ein wenig vergessen. Ja ganz so schlimm, wie es sich anhört ist es nicht. Diese Stadt und ihre Umgebung haben einen besonderen Charme und mehr zu bieten als man anfangs annehmen sollte. Das mit dem Knattern ist auch längst vorbei - das stammte wohl von den Wassermühlen, die zu ihrer Zeit für die entsprechende Geräuschkulisse sorgten.  Heute leben hier ungefähr 9000 Einwohner.
Gewusst? Kyritz war Hansestadt. Ja diese Stadt lag sehr günstig auf dem Handelsweg zwischen Hamburg und Berlin. Somit wurde diese Stadt Mitglied der Hanse und schaffte es zu einem bescheidenden Wohlstand. Dieser wurde besonders durch den Handel mit Stoffen bzw. Tüchern und Bier geschaffen. Das Bier hatte auch einen reißerischen Namen "Mord und Totschlag". Ein leckeres süffiges dunkles Bier, das es heute noch in Bluhms Restaurant zu genießen gibt. Und dazu die Kyritzer Fischplatte - ein Muss!
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Zahlungsmittel war im 14. Jahrhundert der Kyritzer Denar (Prägezeit 1319-1323). Und wo Geld ist, da sind die Raubritter nicht fern. Doch damals wußte man sich noch zu schützen - im einer Stadtmauer, von der noch Teile bestens erhalten sind. Gegen diese Stadtmauer rannte 1381 und 1411 der Ritter Kurt von Bassewitz an. Vergeblich - das zweite Mal war einmal zu viel: Der Ritter wurde von den Kyritzern getötet. Sein Schwert wird heute noch im imposanten Rathaus aus rotem Backstein, zusammen mit einer mittelalterlichen Bibel, aufbewahrt. Das Rathaus wurde 1879 gebaut.
Der rote Backstein ist neben den Fachwerkbauten typisch für diese Gegend. Die Stadtkirche  St. Marien mit dem Doppelturm, der schon von weither sichtbar das Wahrzeichen der Stadt ist wurde im 12. Jahrhundert zum Teil im romanischen und dann im frühgotischen Stil als einschiffige Hallenkirche errichtet. Die älteren Fachwerkhäuser der Stadt stammen aus dem 17. Jahrhundert.  Reste des alten Klosters sind auch noch zu sehen - zurzeit wird hier eifrig restauriert.
Und hier gibt es nicht nur Gegend sondern auch richtig schöne Landschaft. Die 14 Kilometer lange Seenkette lässt fasst skandinavisches Flair aufkommen. Die waldreiche Umgebung, unterbrochen von satten Wiesen und Äckern laden bieten viel Platz zur Entspannung.

Wer also in der Gegend ist - hier lohnt ein Abstecher!

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