Unser Basiscamp am Eidfjord erreicht!


Heute sind wir in Sortland angekommen, wo wir nun ca. eine Woche in einem kleinen Ferienhaus leben werden. Von Narvik aus brauchten wir keine 3 Stunden für ca. 200 km. Die Straßen in Norwegen sind mit den schwedischen kaum vergleichbar. Hier sind 80 km/h die Höchstgeschwindigkeit, meist jedoch sind es weniger. Die ist aufgrund dem Zustand und der Breite angemessen.
Ziel unserer Fahrt gen Norden ist es, „Land und Leute“ kennen zu lernen. Da wir nun Norwegen erreicht haben, drängt sich ein Vergleich der „Leute“ beider Länder auf.
Wir sind beide einhellig der Meinung, dass die Schweden im Allgemeinen zuvorkommend und freundlich „rüber kommen“. Das Bauchgefühl sagt – wir sind willkommen. Daher waren wir gespannt auf die Menschen in Norwegen. Dieses Volk soll ja eines der glücklichsten der Welt sein.
Ganz unter uns? Das sieht man ihnen nicht an! Sind sie es, dann können sie es gut verstecken.
Während man in Schweden bei nahezu jeder Begegnung ein Lächeln erntet, schaut man in Norwegen in teils reservierte und abweisende Gesichter. Ich hatte gedacht, das Glück würde aus den Menschen strahlen – tut es aber nicht. Vielleicht habe ich die Studie falsch verstanden, vielleicht sind es nur die finanziell zufriedensten Menschen. Das passt dann eher.
Angesichts des Lohngefüges können die Norweger auch zufrieden sein, liegt doch das das durchschnittliche Nettoeinkommen pro Jahr bei 74.372 Euro, zum Vergleich Deutschland: 33.354 Euro (Quelle ⇒ hier). Das macht sich auch bei den Preisen deutlich bemerkbar. In Narvik haben wir uns gestern Abend in einem Einkaufszentrum „Fish and Chips“ geleistet: 33 Euro für uns beide. Ein Schelm könnte glauben, dass dieser krasse Unterschied der Entlohnung am Euro liegen könnte.
Und man sieht den Wohlstand den Norwegern nicht an. Das Kleidungsbild ist eher Jogging-, Arbeits- und Freizeitmäßig, die Häuser sind nicht wirklich schön rausgeputzt, die Straßen teils übel zugerichtet. Der Wohlstand ist eher an der Leibesfülle vieler Norweger abzulesen.
Einzig der Wohnungsbau scheint zu florieren. Vielfach sind die Fjodenküsten „zugebaut“ – jeder zehnte Norweger soll laut Statistik ein Ferienhaus besitzen. Das macht sich unangenehm bemerkbar. Ganz ehrlich? Ich hatte gehofft hier die stille Einsamkeit zu finden, keine Ferienhaussiedlungen an den schönsten Ecken der Natur.