Zwischen Wellenbergen und Weinplantagen


Die letzten drei Tage haben wir es hier sehr ruhig angehen lassen, mit Lesen, Seevögel beobachten, Strandspaziergängen und Muschelsuchen, auf die Berge hinter unserem Ferienhaus steigen, atemberaubende Sonnenuntergänge erleben und um Mitternacht Sterne gucken. Die Milchstraße ist hier zum Greifen nah und auch  Sternennebel sind deutlich zu sehen.

Es ist schön hier in Te Awaiti

Hier gibt es nichts: nur Natur und Einsamkeit, drei Ferienhäuser und hunderte von Schafen. Es gibt keinen Handyempfang, stattdessen haben wir in unserem Ferienhaus Schnurtelefon, das schrecklich rauscht, aber funktioniert. Und doch haben wir Internet und konnten damit mit unseren Lieben daheim skypen. Stockend zwar, aber auch das geht. Und wir können natürlich unseren Blog weiterführen.
Der nächste Ort und damit die nächste Einkaufsmöglichkeit befindet sich 48 km von uns entfernt – eine Stunde Autofahrt ungefähr bis Martinborough. Die Hälfte der Strecke ist übrigens wieder schmalste Gravel Road! Da rutscht uns schon mal das Herz in die Hose, wenn die seltenen Autos, die hier fahren, mit Affenzahn um die Kurve kommen.
Vielleicht noch ein paar Sätze zu Martinborough. Es ist weithin für seine Weingüter bekannt und nennt sich gleichzeitig Weinhauptstadt des South-Wairarapa-Distriktes. Der Boden hier soll dem französischen Burgund ähnlich sein. Auch so ist der 2000-Seelen-Ort nett anzuschauen, mit einem gewissen kolonialen Charme, dessen Grundriss nach dem Union Jack geplant wurde und schöne (für neuseeländische Verhältnisse) alte Gebäude hat.

Es sollen hier die besten Pinot Noirs Weine hergestellt werden, unser Eindruck von den neuseeländischen Weinen ist eher durchwachsen. Teilweise ähneln besonders die weißen Sorten den Weinen, die wir in Kroatien probiert haben. Hier wird jedes bisschen Fruchtzucker in Alkohol vergoren, so dass diese recht trocken und hochprozentig ausfallen. Wenn Weine vordergründig nach Alkohol schmecken, geht dies unserer Meinung somit zu Lasten der Aromen und des Geruchs. Bei roten Weinen folgt man auch hier dem Zeitgeschmack „Barrique“. Deutsche und Spanische Weine sind deutlich eher unser Geschmack, wobei auch die probierten australischen Weine uns recht gut gefallen haben.