Unbändige Natur, Polarkreis und Regenbogen: 5. Etappe


Unbändige Naturkräfte: Stromschnellen des Storforse

Unserer Gastgeberin empfahl uns heute Morgen beim Frühstück, dass wir uns auf dem Weg nach Jokkmokk und Kiruna unbedingt die Stromschnellen in Vidsel anschauen sollten. Gesagt, getan – nach einer Stunde Fahrt waren wir schon dort und hörten auch schon von weitem das gigantische Tosen des Storforse und sehen dann auch die weißen Gischtmassen von einigen hundert Metern Länge. Die Gesamtlänge der Stromschnellen beträgt 5 km und die Fallhöhe mehr als 80 Meter. Wir sind überwältigt von dieser Kraft und Schönheit!

Polarkreis und Jokkmokk

Nach 90-minütiger Fahrt kommt kurz vor Jokkmokk der Polarkreis in Sicht, der mit Steinen und Schautafeln gekennzeichnet ist. Wir sind die einzigen momentan hier und genießen die Stille und die 16 Grad warme Sonne. Wir wissen ja, dass in Deutschland heute die 30-Grad-Marke wieder überschritten wurde. Dann geht´s weiter nach Jokkmokk, dem Zentrum der samischen Kultur in Schweden. Wir gehen durch den Ort und schauen uns zwei Kirchen, die leider verschlossen sind, nur von außen an. Die Alte Kirche ist im samischen Stil, achteckig gestaltet und von einem doppelten Holzwall umgeben. Zweck dieses Walls ist es, dass im Winter, wegen des gefrorenen Bodens, die Särge mit den verstorbenen Personen hier untergebracht werden, bis sie im Sommer auf dem Friedhof beigesetzt werden können. Wir finden diesen Holzwall irgendwie gruselig… Auch wenn Jokkmokk das Zentrum der Samen ist, und das Leben der Samen im Museum Ajtte wunderbar begreifbar gemacht wird, sieht man kaum etwas beim Erkunden des Ortes davon. Schade eigentlich. Trotzdem ist es ein schöner und verträumter Ort mit ganz, ganz vielen Birken- wie im  russischen Märchen

Kiruna

Kiruna ist Schwedens nördlichste Stadt und bekannt durch ihre Erzminen. Das ist auch gleichzeitig ihr Verhängnis, denn Kiruna muss „umziehen“ – ca. 5 km nach Osten. Die Mine wird die Stadt verzehren und deshalb muss sie weichen. Bis 2033 soll der Umzug der gesamten Stadt vollzogen sein. Das ist ein gewaltiges Unterfangen, wenn man daran denkt, dass Kiruna ca. 18.000 Einwohner hat. Wir machen im Hotel „Arctic Eden“ Station und bei unserem Stadtspaziergang nach dem Abendessen sind wir uns einig: Die Stadt kann nur gewinnen  Dafür sehen wir am Abend einen für uns bisher in der Farbenintensität einmaligen Doppel-Regenbogen. Die Kamera kann dies nicht so wirklich einfangen. Wer sich für den Umzug interessiert, dem sein der Artikel im Spiegel empfohlen  ⇒ Link hier.