Eine neue Städte-Reise
Es war endlich wieder eine Städtereise fällig!
Und was liegt näher, als im Oktober in die heilige Stadt zu reisen? ROM - eine der geschichtsträchtigsten Städte der Welt.
Mit dem Alter von fast 3000 Jahren ist die Stadt ein interessantes Beispiel für die zyklische Entwicklung, die eine städtische Einheit haben kann:
- eine geografische und demografische Entwicklung bis an die Grenzen des Möglichen (antikes Rom),
- Stagnation und Niedergang bis fast zum Verschwinden (Mittelalter),
- und eine neue Entwicklung (Alte Moderne und zeitgenössische ).
Nur wenige Städte hatten eine solche Entwicklung und spielten gleichzeitig eine so wichtige Rolle in der Universalgeschichte - entweder als Schmelztiegel der Zivilisationen oder als Sitz wichtiger ziviler, religiöser (der Vatikan) und künstlerischer Bewegungen.
Die fruchtbarste Periode der Geschichte Roms in politischer, wirtschaftlicher, sozialer und kulturellen Hinsicht war wohl die Antike.
Hier war Rom das Oberhaupt eines großen kaiserlichen Staates und Sitz einer Nation die sich auf drei Kontinente verteilte. In seiner größten Ausdehnung erreichte das von Rom geschaffene Reich eine Fläche von 3,5 Millionen Quadratkilometern mit etwa 70 Millionen Einwohnern.
Rom ist die "Ewige Stadt" und kann durchaus zusammen mit Griechenland als kulturelle Mutter moderner westlicher Nationalitäten bezeichnet werden.
Die klassische Mythologie behauptet, dass die Stadt 753 v. Chr. gegründet wurde - an den Ufern des Tibers von legendären Charakteren:
den Kindern von Rea Silvia und dem Gott Mars.
Die beiden Jungen wurden am Ufer des Tibers ausgesetzt, wo sie von einem Wolf namens Luperca (Kapitolinischer Wolf, Symbol von Rom) gestillt und von Hirten erzogen wurden, die sie als ihre eigenen Kinder aufnahmen. Dort, wo sie vom Wolf gestillt wurden, gründeten sie eine Stadt. Romulus tötete später seinen Bruder Remo für einen Streit über die Kosten der Einreise in die Stadt, die damals als Rom (Stadt Romulus) bezeichnet wurde.
Wirklich:
Rom wurde nach und nach durch die Ansiedlung lateinischer Stämme auf dem Gebiet der traditionellen sieben Hügel gegründet, indem kleine Dörfer auf ihren Gipfeln geschaffen wurden, die schließlich fusionierten (9. und 8. Jahrhundert v. Chr.).
Historisch bedeutend ist die Gestalt des etruskischen Königs, der Rom Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. durch seine Urbanisierungsarbeiten ein bürgerliches Aussehen verlieh.
Aber weg von Geschichte und Geschichten...
...unserer Eindrücke:
Rom ist voller Touristen. Rom ist chaotisch. Rom ist überwältigend. Rom ist hektisch. UND Rom ist eine Reise wert.
Wir sind sehr zentral am Abgeordnetenhaus im Hotel Nazionale abgestiegen. Alle großen Sehenswürdigkeiten waren fußläufig erreichbar, nach Westen der Vatikan, im Süden das Pantheon und nach Südosten das Forum Romanum mit dem Colosseum.
Das war auch gut so - denn es fuhr die Metro nicht. Mit den Bussen (wir haben es probiert) ist es ein Abenteuer - die Fahrpläne reine Theorie.
So haben wir das einfachste Transportmittel gewählt - die Füße. Am Ende jeden Tages standen dann mehr als 15 km auf dem "Tacho". Schon allein durch die vatikanischen Museen waren es einige Kilometer. Und die schiere Masse der im Vatikan angehäuften Kunstschätze aus allen Epochen war erschlagend. Gerne hätte man hier noch mehr Zeit verbracht und den Anblick genossen, jedoch die stetig strömenden Besucherkolonnen verhindern das.
Das Colosseum ist sicher sehenswert - schon aufgrund der Größe. Im Vergleich zu anderen Amphibie-Theatern (z.B. Pula, Side, Bodrum, ...) sind leider hier die Zuschauerränge verschwunden. Das hatte ich mir anders vorgestellt.
Ein Rom-Pass haben wir nicht vermisst. Das hätte auch nach unserer Erfahrung wenig bei den chaotischen Verhältnissen an den einzelnen Ticketschaltern und Zugängen gebracht.
Es war jedoch unbedingt richtig und wichtig, vorher die Vatikan-Tickets online zu buchen.
Was war sonst noch auffällig?
Die extrem starke Präsenz an Militär an jeder größeren Straße und ständig in Sichtweite Miliz und Polizei.