Heiße Grüße aus der Hölle


Unser heutiges Ziel war das

Wai-O-Tapu Wonderland der heißen Quellen

Die Guide Map, die man nach der Entrichtung des Eintrittspreises (32,50 NZD pro Erwachsener) erhält, weiß zu berichten:

Das Wai-O-Tapu-Thermalgebiet erstreckt sich über eine Flache von 18 Quadratkilometern und nur ein kleiner Teil davon kann von Besuchern begangen werden. Das Gebiet steht unter Landschaftsschutz und stellt die größte Thermalfläche in der Vulkanumgebung Taupos dar.
Das ganze Gebiet ist übersät mit kollabierten Kratern, heißen and kalten Seen, Schlammtümpeln und übelriechend dampfenden Erdspalten.
Der erste Vulkan brach hier vor ungefähr 160 000 Jahren aus und die Hydrothermalaktivität entstand vor etwa 15 000 Jahren. Der Waiotapubach, der in den Waikatofluss mündet, durchfließt das Waiotapugebiet. Dabei nimmt er die natürlich vorkommenden Chemikalien auf, wodurch es für Fische nicht möglich ist, in diesen Gewässern zu existieren.

Wir sind von unserem Quartier in Napier gegen acht Uhr morgens gestartet, um rechtzeitig hier zu sein. Denn pünktlich um 10:30 Uhr schießt der Lady Knox Geysir seine Fontäne etwa 20 Meter in die Höhe. Dieser wird jedoch „angefüttert“, man erkennt deutlich Seifenblasen beim „Ausbruch“. Nach wenigen Minuten ist der Geysir auch schon nur noch zwei Meter hoch. Ein Spektakel ist es dennoch.

Dann geht es einige Kilometer durch das Thermalgebiet, ein Walk auf dem Vulkan. Es umfängt uns ein stetiger Geruch nach Schwefel, überall steigt Dampf auf, der sich auch auf die Haut legt, die sich am Ende des Tages etwas stumpf anfühlt: Eine kostenlose Schwefelpackung.

Und was gibt es alles zu sehen…

…wir staunen über die unwirkliche Landschaft und natürlich über die vielfältigen Farben, die das Erdinnere nach außen befördert. Diese werden durch Ausfällung von verschiedenen Elementen und chemischen Verbindungen verursacht. Hauptsächlich sind dies:

  • gelb → Schwefel
  • orange → Antimonsulfide
  • weiß → Siliziumoxid
  • grün →  Arsensulfide
  • purpur → Mangan
  • rot und braun → Eisenoxid und Eisenoxlhydrat
  • schwarz → Schwefel und Kohlenstoff

Der Weg führt uns zunächst über den Waiotapufluss und dann zu den geothermalen Kratern.
Die Krater haben Durchmesser bis zu 50 Meter und sind bis zu 20 Meter tief. Einige enthalten siedende Quellen und viele zeigen Schwefelablagerungen aus dem Dampf. Die meisten Krater sind dadurch entstanden, dass zunächst die Bimsablagerungen im Untergrund durch Säuren aufgelöst wurden und später der Dachbereich in sich zusammenbrach.

Natürlich bekamen die dadurch entstandenen Krater und skurrilen Gebilde deftige Namen, wie Devil’s Home (Haus des Teufels), Rainbow Crater (Regenbogenkrater), Thunder Crater (Donnerkrater), Devil’s Ink Pots (Tintenfässer des Teufels), Artist’s Palette (Palette des Künstlers). Diese „Palette“ zeigt in ihren heißen und kalten Tümpeln sowie zischenden Erdspalten ein großes Spektrum an Farben und Schattierungen.
Die Terrassen des Opalsees kann man sogar betreten. Weiter geht es über die Primelterrassen, die seit der Zerstörung der rosa und weißen Terrassen durch den Vulkanausbruch des Tarawera (1886) die größten in Neuseeland sind. Die Terrassen werden durch das Wasser des Champagner Pools gebildet. Das Wasser ist reich an Siliziumoxid. das sich beim Verdunsten des Wassers ablagert. wodurch sich die Terrassenanlage bildet, die heute 700 Jahre alt ist.

Trotz (oder wegen?) der brodelnden heißen Oberfläche hat sich hier auch eine interessante Flora entwickelt. Aber auch ein paar seltene Vögel haben wir hier gesehen, u.a. den Neuseeländischen Fächerschwanz, den Fantail.

Höhepunkt unserer Wanderung ist natürlich der Champangne Pool und das Teufelsbad mit seinen unwirklichen Farben. Seht selbst …