Fazit Sizilien


Was will man nach einer Woche auf Sizilien als Fazit anbringen?
Fangen wir beim Wetter an. Wir konnten uns den Sommer bis in den Oktober hinein verlängern.
Das Meer ist warm und selbst wenn die Sonne mal nicht scheint, fällt die Temperatur nicht unter 20 Grad. Auch die Nächte sind noch herrlich lau.

Land und Leute

Die Vegetation ist üppig und selten haben wir so viele Palmen und andere südländische Gewächse in Anzahl und Pracht sehen können. Dieser Eindruck wurde wohl nochmals durch die sehr gut gepflegte Hotel-Parkanlage direkt am Meer verstärkt.
Und wenn wir schon mal bei der Anlage sind, so darf man feststellen, dass das Personal, welches reichlich vorhanden war, stets freundlich, aufmerksam und bemüht den Gästen gegenüber auftrat. Besonders die Kellner spielten ihre Rolle perfekt: immer ein italienischen Schlager auf den Lippen und besonders bemüht den weiblichen Gästen gegenüber.

Siziliens Bewohner setzen sich von je her aus verschiedenen Regionen des Mittelmeerraums zusammen. Man spürt die klare Vorherrschaft der christlichen Religion, man toleriert jedoch auch alle anderen Glaubensrichtungen. Muslimen stellt man sogar leerstehende Kirchen zur Nutzung als Moscheen zu Verfügung. Jedoch scheint hier der stark gemäßigte Islam praktiziert zu werden. Voll verschleierte Frauen treten im Stadtbild nicht auf. Wir haben uns in keiner Situation in irgend einer Form unsicher gefühlt. Unaufdringliche (Gast-)Freundlichkeit, Lebensfreude und Aufmerksamkeit sind stets zu spüren.
Bei der Nähe zu Nordafrika hätten wir auch einen höheren Anteil an diesen Bevölkerungsgruppen erwartet. Es ist wohl der schlechten wirtschaftlichen Situation geschuldet, dass diese weiter in den reichen Norden ziehen.

Wirtschaft

Grundtendenz: Dem Süden Italiens geht es nicht gut. Es ist allerorts zu erkennen.
Die Arbeitslosenrate, besonders unter Jugendlichen (auf Sizilien sind 57,2 Prozent aller Jugendlichen zwischen 15 und 24 ohne festen Job) ist hoch. Diese wandern ab, die Industrie ebenfalls - ein Teufelskreis. Somit ist der Tourismus sicher eine der Haupteinnahmequellen. Ansonsten war und ist Sizilien landwirtschaftlich geprägt.
Die Preise sind verhältnismäßig hoch: Diesel kostet 1,53 Euro/Liter, für eine Drei-Zimmer-Mietwohnung am Rand von Palermo sind 300 bis 500 Euro Kaltmiete zu veranschlagen. Die Preise in Restaurants sind mit deutschen Preisen vergleichbar, teilweise sogar höher. In unserem Hotelrestaurant muss man für das Glas Bier (0,33 l) glatte 5 Euro zahlen. Wein ist auch nicht günstig. Wohl dem, der all-inclusive gebucht hat. Das wirkt abschreckend für Massentourismus, meist sind wohlsituierte Rentner unterwegs.
Wie bereits im Artikel über Palermo beschrieben, ist die Bausubstanz und die Infrastruktur in einem teils erbärmlichen  Zustand. Die vier-Sterne-Hotelanlage, die wir uns ausgesucht haben, war jedoch für die Verhältnisse in Ordnung.
In der Küche kann man durchaus die unterschiedliche Einflüsse der Kulturen auch im Speiseangebot erkennen. Leckeres frisches Weißbrot, in orientalischer Tradition mit Sesam bestreut, alle Arten von Antipasti, und natürlich Pasta sind hier zu finden. Probieren sollte man unbedingt die Arancini, Reiskugeln oder Plätzchen aus Kichererbsen. Die Sizilianer schließen das Essen immer mit einem Nachtisch ab. Das sind zum einen Früchte.  Den wirklichem Abschluss hingegen bildet immer ein Dolci: Eiscreme, Torten auch eisgekühlt oder die typische sizilianische Cassata-Torte.

Diese besteht aus einer Creme aus Ricotta und Zucker, die abwechselnd mit Pan di Spagna, einer Biskuitart, in eine Schüssel oder Form geschichtet und gut gekühlt, gestürzt und mit einer Glasur aus Zucker oder Schokoladencreme überzogen serviert wird.
Dekoriert wird diese Torte mit kandierten Früchten und Mustern aus farbiger Zuckerglasur. Je nach Rezept werden der Cassata noch Pistazien oder Pinienkerne, Stückchen von Bitterschokolade, Zimt, Orangenblütenwasser, Maraschino oder Likör aus Orangen hinzugegeben. (Quelle: Wikipedia)

Lecker!

Somit das Fazit:

Sizilien ist unbedingt eine Reise wert und wir werden uns sicher noch einmal hier aufhalten, denn in einer Woche kann man nur einen Bruchteil der fantastischen Natur- und Kulturdenkmale dieser schönen Insel entdecken. Wir haben ja auch nur den Norden und den nordöstlichen Teil gesehen...