Waitangi Treaty Grounds gilt als die Wiege Neuseelands, denn dort wurde am 6. Februar 1840 der Vertrag von Waitangi von zahlreichen Maori-Häuptlingen und Captain Hobson im Namen der britischen Krone unterzeichnet.
Der Waitangi Treaty Ground ist also DIE historische Stätte Neuseelands. Im Besucherzentrum buchen wir den Tagespass und bekommen dafür Vieles geboten.
Als erstes eine geführte Tour mit einem Maori, der uns zu den einzelnen historischen Stätten auf dem Gelände führt und uns viele Hintergrundinformationen zur Unterzeichnung des Vertrages gibt. Beeindruckend auch das Kriegskanu, welches weltweit das größte seiner Art mit 35 Metern ist. Man benötigt mindestens 76 Paddler, um es sicher im Wasser zu manövrieren. Jedes Jahr zum Waitangi Day am 6. Februar wird es zu Wasser gelassen. Des Weiteren sind auf dem Gelände das Treaty House, einst offizielles Haus der britischen Regierung, das geschnitzte Versammlungshaus Te Whare Runanga und der Flaggenmast, der die drei offiziellen Flaggen Neuseelands gehisst hat. Das sind die Fahne der Vereinigten Stämme von Neuseeland (von 1834), der Union Jack (von 1840) und die neuseeländische Flagge (von 1902). Und wenn auch inzwischen 176 Jahre seit Unterzeichnung des Vertrages vergangen sind, sind die Probleme zwischen den Maori und den ehemaligen Europäern zwar weniger geworden, abgeschafft sind die Ungerechtigkeiten aber noch nicht. Trotzdem ist man zufrieden, sagt unser Guide.
Interessant war auch, dass die Sprache Maori über zwei Generationen verboten wurde. Erst jetzt lehrt man die Sprache wieder in der Schule und es gibt Radio- und Fernsehsendungen in Maori. „Wer seine Sprache nicht spricht, verliert seine Kultur“, wie Recht unser Guide damit hat.
Krönender Abschluss der Tour war die Begrüßungszeremonie mit anschließendem Konzert von 8 Maori – mit echtem Haka und wunderschönen Gesängen, die noch lange im Ohr und Herzen weilen.
Unser Guide empfahl uns unbedingt die heiligen Bäume der Maori anzusehen. Das hatten wir ohnehin an diesem Tag noch vor und fuhren 1½ Stunden über Opononi zum Waipoura Kauri Forest, denn dort steht der heilige und ca. 2000 Jahre alte Kauri „Tane Mahuta“ ( Gott des Waldes). Der Kauri-Wald bietet dem Besucher den größten Bestand an Kauribäumen. Außerdem ist es ein wunderschöner Regenwald. Leider werden seit einigen Jahren die Kauris von einer Wurzelfäule, einem Pilz, heimgesucht. Aus diesem Grund muss man sich beim Betreten des Waldes und auch beim Herausgehen die Schuhe intensiv säubern. Beim Anblick des Tane Mahuta ging ein Raunen durch den Wald. Wie hypnotisiert standen wir vor dem dicken Baum (Umfang knapp 14 Meter!!!) und hätten noch länger dort verweilen können, wenn nicht so viele andere Touristen den gleichen Gedanken gehabt hätten.
Mit einem weiteren Abstecher zu den 4 Sisters, das sind 4 eng beieinander stehende Kauris, haben wir unseren erlebnisreichen Tag ausklingen lassen. Nun lagen nur noch 2 Stunden Autofahrt durch Serpentinen und Gravel Roads, aber auch dem State Highway 1 vor uns. Aber wir schafften es, vor Einbruch der Dunkelheit in unserem Zuhause zu sein.