Budapest in der Karwoche 2025


Ah, Budapest!

Schon beim Klang dieses Namens schwingt etwas Magisches mit. Und unsere Reise, die in der Karwoche stattfand, war in der Tat zauberhaft.
Wir entschieden uns für den Nachtzug von Stuttgart* aus, da wir bereits sehr gute Erfahrungen mit einem Schlafwagen nach Paris hatten. Hier jedoch erwartetet uns der Charme und das Ambiente der 70er – offenbar war die Zeit stehengeblieben.
Erwarteten wir das sanfte Ruckeln des Zuges in der Nacht, während die Landschaft draußen vorbeizieht – war es nun eher ein oft heftiges Stoßen und Schaukeln, bald wie auf hoher See. Und es war auch bei weitem enger als in den französischen Nachtzügen.
Trotzdem – ein Abenteuer so in eine Stadt zu reisen, die derartig viel zu bieten hat.

Als wir am nächsten Morgen in Budapest ankamen, empfing uns eine beeindruckende Mischung aus Geschichte und modernem Leben. Die Stadt strahlte eine unglaubliche Sauberkeit und Sicherheit aus, was das Erkunden vom ersten Moment an angenehm machte.
Und die öffentlichen Verkehrsmittel? Ein Traum! Für gut 6 Euro ein Tagesticket zu erstehen, das einen durch das dichte Netz von Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen brachte, war wirklich unschlagbar praktisch und preiswert. Die Züge und Bahnen fuhren so häufig, dass man nie lange warten musste.

Unsere Erkundungstour führte uns zunächst zu den beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, die Budapest so berühmt machen. Die majestätische Fischerbastei mit ihren schneeweißen Türmchen bot einen atemberaubenden Panoramablick über die Donau und das gegenüberliegende Pest-Ufer. Auch kann man die imposante Matthiaskirche bewundern, deren buntes Ziegeldach offenbar frisch restauriert ist.

Ein weiteres Highlight ist natürlich das ungarische Parlament, ein neugotisches Meisterwerk, das sich prachtvoll am Donauufer erstreckt. Seine schiere Größe und die detailreiche Fassade sind überwältigend.
Überall in der Stadt stieß man auf architektonische Juwelen, insbesondere die herrlichen Jugendstilbauten, die mit ihren verspielten Ornamenten und eleganten Linien das Stadtbild prägen. Es ist eine Freude, durch die Straßen zu schlendern und immer wieder neue, faszinierende Details an den Fassaden zu entdecken.

Kirchen an allen Ecken…

Die schiere Anzahl der Kirchen in Budapest ist beeindruckend, Wir haben versucht herauszubekommen, wie viele es wirklich sind. Es ist schwierig, eine exakte Zahl der Kirchen in Budapest zu finden, da es viele kleinere Kapellen und Gotteshäuser gibt, die nicht immer offiziell erfasst werden. Schätzungen gehen jedoch von mehreren hundert Kirchen und Kapellen in der ungarischen Hauptstadt aus. Wikipedia listet eine sehr umfangreiche Liste von Kirchen in Budapest auf, die nach Konfessionen und Bezirken unterteilt ist. Diese Liste umfasst hunderte von Einträgen. Aber auch die Anzahl der Synagogen mit weit über 30 ist beeindruckend. Und hier kann man den jüdischen Glauben offenbar unbehelligt frei und offen leben – ganz anders als in der deutschen Hauptstadt.
Wir haben uns einige Kirchen angesehen, u.a. die  St.-Stephans-Basilika (Szent István-bazilika), sie ist dem ersten ungarischen König, dem heiligen Stephan, geweiht. Diese Basilika kann man wohl als die wichtigste und größte Kirche in Budapest bezeichnen. Sie beeindrucket durch ihr prunkvolles Inneres und die neoklassizistische Architektur mit einer markanten Kuppel, die man besteigen kann, um einen Panoramablick über die Stadt zu genießen.
Und dann muss noch die Matthiaskirche (Mátyás-templom) Erwähnung finden. Eine der berühmtesten und schönsten Kirchen Budapests, gelegen im Herzen des Burgviertels auf dem Burgberg. Ursprünglich wurde sie im 13. Jahrhundert erbaut, heute präsentiert sie sich in einem prächtigen neugotischen Stil nach umfangreichen Restaurierungen im 19. Jahrhundert. Die Kirche war Schauplatz zahlreicher königlicher Hochzeiten und Krönungen, darunter die von Kaiser Franz Joseph I. und seiner Gemahlin Elisabeth („Sissi“). Ihr buntes Ziegeldach, die filigranen Steinmetzarbeiten und das beeindruckende Innere mit seinen farbenprächtigen Glasfenstern machen sie zu einem architektonischen Juwel.

Was gibt es noch zu erwähnen?

Die Große Markthalle in Budapest ist ein weiteres faszinierendes Highlight. Der Besuch dieser historischen Markthalle bietet ein völlig anderes, aber ebenso authentisches Erlebnis. Schon von außen beeindruckte das Gebäude mit seiner imposanten Architektur und dem farbenfrohen Ziegeldach. Beim Betreten taucht man ein in ein lebhaftes Treiben und eine Fülle an Eindrücken. Die Halle erstreckte sich über mehrere Etagen und bietet eine unglaubliche Vielfalt an Produkten.
Im Erdgeschoss locken unzählige Stände mit frischen Lebensmitteln: leuchtendes Obst und Gemüse in allen Farben, duftende Gewürze, eine beeindruckende Auswahl an ungarischer Salami und Wurstwaren sowie frischer Fisch und Fleisch. Es ist ein Fest für die Sinne, die intensiven Gerüche und die bunten Auslagen zu erleben. Überall herrscht geschäftiges Treiben. Hier findet man Paprika in allen Variationen, von mild bis scharf, eingelegtes Gemüse, Honig. In den oberen Stockwerken der Markthalle findet man dann eine bunte Mischung aus Souvenirständen, Kunsthandwerk und Textilien. Hier gibt es traditionelle Stickereien, handgefertigte Keramik, Holzschnitzereien und vieles mehr: Der perfekte Ort, um ein Andenken an die Reise zu finden oder einfach nur zu stöbern und die Vielfalt des ungarischen Handwerks zu bewundern.
Auch für das leibliche Wohl war in der Markthalle bestens gesorgt. An verschiedenen Ständen konnte man lokale Spezialitäten direkt probieren. Natürlich durfte ein frisch zubereitetes Langosch nicht fehlen – in allen Variationen – aber im Vergleich sehr teuer. Aber auch andere ungarische Gerichte wie gefüllter Kohl oder verschiedene Eintöpfe wurden angeboten.
Die Große Markthalle ist mehr als nur ein Ort des Handels. Sie ist ein lebendiges Spiegelbild der ungarischen Kultur und Lebensart.

Und dann…

Ein absolutes Muss ist der Besuch des „New York Café“, das zu Recht als das schönste Café der Welt bezeichnet wird. Schon beim Betreten taucht man in eine andere Zeit ein. Die opulente Ausstattung mit goldenen Verzierungen, prächtigen Kronleuchtern und kunstvollen Fresken ist schlichtweg atemberaubend. Man nimmt Kaffee oder heiße Schokolade, gekrönt mit echtem 24-karätigem Gold – ein wahrhaft dekadentes Erlebnis, das man sich einfach gönnen muss.

Essen!?

Natürlich durfte auch die ungarische Küche nicht zu kurz kommen.
An jeder Ecke lockten die Düfte von Lángos, dem frittierten Fladenbrot mit Sauerrahm und Käse, und dem süßen Kaminstriezel, der über offener Flamme gebacken wird.
Ein herzhaftes Gulasch, das in seiner reichhaltigen Paprikasauce schwelgt, wärmt an den kühleren Abenden wunderbar. Die ungarische Gastfreundschaft zeigte sich in jedem Restaurant und an jedem Imbissstand.

Budapest am Abend:

Die beleuchteten Brücken, die sich elegant über den Fluss spannen, und die angestrahlten Gebäude entlang des Ufers schaffen eine besondere romantische und beeindruckende Atmosphäre.
Wenn man sich dann noch durch das Riesenrad im Zentrum der Stadt hoch über die Dächer heben lässt, in der Zauber perfekt.

Fazit:

Budapest beeindruckt mit seiner Schönheit, seiner reichen Geschichte, seiner köstlichen Küche und der Freundlichkeit seiner Menschen. Die Kombination aus beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, den eleganten Jugendstilbauten und dem pulsierenden modernen Leben macht diese Stadt zu einem unvergesslichen Reiseziel. Die einfache und preiswerte Fortbewegung in dieser sauberen und sicheren Umgebung trug maßgeblich zu einem entspannten und genussvollen Urlaub bei.
Wir können jedem nur empfehlen, sich selbst von der Magie Budapests verzaubern zu lassen!



*Stuttgart:
Was für ein Kontrast zu Budapest!
Das Bahnhof ist eine einzige Katastrophe. Allein von der S-Bahn zu den schmutzigen Fernbahnsteigen muss man mit dem Gepäck über die Baustelle – wenn man schnell ist, läuft man ca. 10 Minuten ungeschützt bei Wind und Wetter. Unglaublich, was einem hier zugemutet wird.